Warum junge Fachkräfte den Job wechseln, obwohl die Arbeit ihnen Spaß macht.
Geld allein macht nicht glücklich. Warum junge Fachkräfte den Job wechseln, obwohl sie genug Geld verdienen und die Arbeit ihnen Spaß macht.
Generation Z ist in der Arbeitswelt am Zug und trifft auf dein Recruiting. Junge, motivierte Fachkräfte und Developer, die wissen, wo sie stehen und vor allem, was sie wollen. Und mit dieser Generation Fachkräfte scheint die Arbeitswelt unberechenbarer zu werden, das Mitarbeiterverhalten sich zu ändern.
Blieben gute Fachkräfte früher oft Jahre, gar jahrzehntelang im Unternehmen und ließen sich mit Bonusprogrammen, Awards und Prämien zufriedenstellen, rollt Generation Z der Developer das Feld von hinten auf.
Ein ansprechendes Gehalt und eine interessante Aufgabe scheinen nicht mehr die einzigen relevanten Stellschrauben zu sein im Recruiting, um Developer anzusprechen und langfristig zu binden. Doch gerade vor dem Hintergrund der fehlenden Fachkräfte am Markt ist die Abwanderung kompetenter Mitarbeiter ein großes Problem für Unternehmen und Recruiting.
Daher wird es Zeit, sich anzuschauen, wie genau diese Stellschrauben in HR und Recruiting aussehen müssen.
Dazu fragen wir uns:
– Wer ist eigentlich diese Generation Z?
– Warum stellt sie alles auf den Kopf?
– Warum ist Sprunghaftigkeit ein Problem?
– Und wie kannst du auch die neue Generation Developer langfristig im Unternehmen halten?
Generation Z: Ein Steckbrief
Generation Z, das ist die Generation, die seit Kurzem auf den Arbeitsmarkt strömt. Generell fallen darunter alle um die Jahrtausendwende geborenen. „Digital Natives 2.0“ könnte man sie auch nennen: Eine Altersgruppe, die von Kindesbeinen an mit Smartphone und digitalen Medien aufwächst und gewohnt ist, immer und überall alle benötigten Informationen verfügbar zu haben.
Generation Z wird in Frieden und Wohlstand hineingeboren. Die Bedürfnispyramide nach Maslow ist in den meisten Fällen erfüllt. Offen sind nur noch das Streben nach Selbstverwirklichung und Entfaltung. Kreativität und Sinnsuche rücken in dieser Generation in den Fokus.
Ich bau‘ mir die Welt, wie sie mir gefällt. Umbau der Arbeitswelt durch junge Fachkräfte
Was nach Pippi Langstrumpf klingt, beschreibt den Umbau der Arbeitswelt durch die neue Generation der Fachkräfte, die an den Markt strebt.
Generation Z hat von vorangehenden Developer Generationen gelernt und auch wenn Erfahrungen aus der praktischen Arbeitswelt vielleicht noch fehlen, so wissen die Z-ler genau, was sie nicht wollen.
Während Generation Y noch großen Wert auf Work-Life-Balance, Diensthandys und Homeoffice legte, erwarten Generation-Z-Fachkräfte eine strikte Trennung von Arbeit und Privatleben.
Wo Generation Y nach vermeintlichem Feierabend auf der Terrasse dienstlich telefonierte oder E-Mails beantwortete, schaltet die neue Generation Developer Diensthandy und Laptop nach Feierabend konsequent aus. Rund um die Uhr Erreichbarkeit und flexible Arbeitszeiten sind out.
Was Fachkräfte und Developer der Generation Z auszeichnet
- sie beteiligen sich politisch
- sie zeigen vermehrt soziales Engagement
- Umweltbewusstsein ist ihnen wichtig
- ihre Werte sind Kreativität, Nachhaltigkeit und Sinn
- sie haben einen großen Wunsch nach Sicherheit
- Generation Z strebt nach Entfaltung des Selbst
- Macht und Durchsetzungsvermögen spielen für diese Fachkräfte zunächst keine nennenswerte Rolle mehr.
Für Generation Z sind auch erstmals wieder Familie, Freunde und Spaß wichtiger als der berufliche Erfolg. Kariere und Führungspositionen werden erst angestrebt, wenn dahinter ein höheres Ziel erkannt wird.
Und der Developer von heute weiß, dass er sich diesen Umbau von Recruiting und Arbeitswelt aus Arbeitnehmerreihen leisten kann, denn Fachkräfte sind gesucht wie nie.
Wenn aber harte Recruiting-Faktoren wie Gehalt, Anreize, Ausstattung oder auch eine spannende Aufgabe nicht mehr ausreichen, um Arbeitnehmer künftig langfristig zu binden, was kannst du dann tun, um deine Developer im Unternehmen zu halten? Und wieso ist fehlende Loyalität der jungen Fachkräfte überhaupt ein Problem?
Arbeitnehmerhopping
Fachkräfte sind Mangelware und das spürt der Arbeitsmarkt auf allen Ebenen. Egal, ob Baudienstleister, Pflegedienst oder Tech-Unternehmen, im Endeffekt sitzen alle im gleichen Boot: es gibt weniger gut ausgebildete und motivierte Fachkräfte als offene Positionen.
Doch Generation Z stellt Arbeitsmarkt und Recruiting vor eine weitere Herausforderung: Sprunghaftigkeit. Während Developer früherer Generationen ihrem Arbeitgeber gegenüber lange loyal waren, ist die Wechselbereitschaft unter der jungen Generation groß.
Schlechte Planbarkeit von Aufträgen ist eine Folge daraus. Wenn du heute nicht weißt, welche Mitarbeiter in acht Wochen noch an Bord sind, kannst du nur unter Ungewissheit deine Auftragslage planen und Fristen einhalten.
Jeder neue Developer kostet dein Unternehmen zudem erst einmal Zeit und Ressourcen: Er muss durch das Recruiting, muss eingearbeitet werden, vielleicht verschiedene Stationen und Abteilungen durchlaufen oder geschult werden. Wenn er dann nach kurzer Zeit wechselt, nimmt er dankbar neues Wissen und hilfreiche Erfahrungen mit und du beginnst mit dem Recruiting von vorne.
Jedes Mal, wenn ein Developer geht, hinterlässt er eine Lücke, die von den Kollegen ausgefüllt werden muss. Mit zu vielen offenen Positionen und hoher Mitarbeiterfluktuation riskierst du also, deine bisher treuen Mitarbeiter zu überlasten – und im Laufe der Zeit vielleicht auch zu verlieren. Burnout lässt grüßen.
Wie kannst du junge Fachkräfte ans Unternehmen binden?
Vorweg genommen: um die neue Arbeitnehmergeneration für dein Unternehmen zu interessieren und effektiv im Unternehmen zu halten, müssen die inneren Werte des Unternehmens, wie Kultur und Führungsstil stimmen und im Recruiting widergespiegelt werden.
Natürlich spielen auch klassische Bedürfnisse wie Gehalt und Ausstattung weiterhin eine Rolle für Generation Z. Doch sehen sie es nicht mehr als erstrebenswert an, sondern als selbstverständlich! Selbstverständlich erhalten sie ein ansprechendes Gehalt für ihre Leistungen; selbstverständlich werden ihnen finanzielle Anreize angeboten; selbstverständlich ist ihre Aufgabe für Developer interessant und abwechslungsreich in einem technisch top-ausgestatteten „multi-diversen-internationalen-Team“.
Die Stellschrauben für das Recruiting junger Fachkräfte sind andere und fußen auf einer ehrlichen Unternehmenskultur und einem offenen Führungsstil. Doch was bedeutet das genau?
– Junge Developer in der Arbeitswelt möchten sich selbst verwirklichen. Daher wünschen sie sich Offenheit für neue Ideen und die Möglichkeit, neue Konzepte mitzuentwickeln.
– Fachkräfte legen Wert darauf, eigenverantwortlich zu arbeiten, ohne Druck und Kontrolle von oben.
– Generation Z akzeptiert keine Bevormundung, sie wollen beteiligt werden.
– Nachhaltigkeit und Corporate Social Responsibility spielen für die Fachkräfte zunehmend eine Rolle und sollten im Unternehmen offen gelebt werden.
Wichtig ist es auch, sich die Beziehungsebene anzuschauen. Neben Sinn und Selbstverwirklichung sind es zwischenmenschliche Beziehungen, die für Generation Z wichtiger sind als die Aufgabe an sich. Führungskräfte sollten dahin gehend geschult werden, dass sie feinfühlig auf diese Ansprüche der neuen Developer reagieren und gegebenenfalls auch über ihren eigenen Schatten springen, wenn hier die Bedürfnisse und Erfahrungen unterschiedlicher Generationen aufeinanderprallen. Im Zweifel verlassen Fachkräfte nicht das Unternehmen, sondern ihre direkten Vorgesetzten. Im Umkehrschluss binden enge Beziehungen im Team den Developer und fördern sein Commitment.
Mit einer Unternehmenskultur, die:
– ein offenes Miteinander unterstützt,
– eine Beteiligung der Fachkräfte auf allen Ebenen ermöglicht,
– einen Sinn für das Tun gibt,
– Verständnis der Führungskräfte für die Bedürfnisse der Fachkräfte fördert,
– Raum für Selbstverwirklichung und Kreativität bietet,
– Teamzusammenhalt fördert,
kannst du die Generation Z im Recruiting ansprechen und für dein Unternehmen begeistern. Auch langfristig.
Jung, anders, Zukunft
Die neue Generation Fachkräfte und Developer ist anders. Sie gewichtet Arbeit und Freizeit neu, legt Wert auf die inneren Werte eines Unternehmens und den übergeordneten Sinn. Um Fachkräfte und Developer der Generation Z mit Recruiting anzusprechen und langfristig zu binden, ist es wichtig, dass du auf diese Bedürfnisse eingehst und sie ernst nimmst.
Unternehmenskultur und Führungsstil sollten entsprechend neu ausgerichtet werden. Schaffst du diese Anpassung innerhalb des Unternehmens, erhältst du auch mit Generation Z zuverlässige, loyale und motivierte Fachkräfte und Developer mit vielen Ideen und zukunftsgerichtetem Input.
Du hast noch Fragen zu Generation Z, jungen Developern, Jobwechseln, Fachkräften, zum Thema Unternehmenskultur, Recruiting oder anderen HR-Tricks und Kniffen? Du willst wissen, was dich wohl nach Generation Z erwartet und welche Herausforderungen im Recruiting noch auf dich zukommen? Sprich uns an! Wir teilen unser Wissen gerne mit dir.