Im Recruiting ist Zeit ein hohes Gut. Die täglichen To-dos sollen effizient abgearbeitet werden, damit für die Calls mit Kunden und Kandidaten genug Zeit bleibt. Denn das ist das eigentliche Kerngeschäft eines Recruiters. Die richtigen Kandidaten an passende Unternehmen vermitteln.
Hand aufs Herz: Wie viel Zeit bleibt für dieses Kerngeschäft neben den täglichen Routinearbeiten? Besonders im Recruiting leidet die Effizienz unter der Routine. Denn Aufgaben wie das Einpflegen von Kandidaten in die Datenbank oder die Suche nach passenden Bewerbern sind in der Summe zeitintensive Tätigkeiten.
Die Lösung: Automatisierung.
Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts Censuswide erwägen 43% der befragten Führungskräfte in Deutschland einen Ausbau der Automatisierungslösungen.
Die Idee dahinter: Mehr Zeit für die wirklich wichtigen Aufgaben. Kandidaten und Kundengespräche oder die effektive Vermittlung von Fachkräften könnten intensiver verfolgt werden, wenn sich die Routinen „von selbst“ erledigen würden.
Die Folge: eine Steigerung der Produktivität und eine höhere Fokussierung.
Der Vorstandsvorsitzende der Telefonica in Deutschland, Thorsten Dirks, sagte dazu: “Wenn Sie einen Scheiß Prozess digitalisieren, haben Sie einen Scheiß digitalen Prozess.”
Damit bringt er es auf den Punkt. Bevor es ans Automatisieren geht, müssen die gängigen Prozesse hinterfragt werden. Denn die Digitalisierung einzelner Prozesse ergibt nur dann Sinn, wenn der Prozess selbst vorher optimiert und analysiert wurde.
Dieser Schritt sollte immer vor und während der Automatisierung erfolgen. Um eine ständige Verbesserung und Anpassung gewährleisten zu können.
Im Recruiting schließt das diese wichtigen Prozesse mit ein:
Das automatische Durchsuchen von Social Media Plattformen nach passenden Kandidaten kann eine große Hilfe sein und spart viel Zeit.
Die automatische Vorauswahl entsprechender Kandidaten mithilfe von CV-Parsing und Keywordanalysen erleichtert Recruitern die Suche nach dem optimalen Kandidaten.
Wer seine E-Mails automatisiert, zum Beispiel wenn Kandidaten sich melden oder es in den nächsten Prozessschritt geschafft haben, macht es den Bewerben und sich selbst leicht. Niemand muss mehr vergeblich auf Rückmeldung warten!
Das Herzstück des Recruitings ist das Bewerbermanagementsystem oder CRM. Dieses System kann sich automatisch updaten und analysieren und so immer die aktiven und relevanten Kandidaten einer Stelle vorschlagen. Auch Nachrichten, Anfragen und Feedback lässt sich hier automatisch senden.
Besonders im Recruiting ist jedoch auch die richtige Balance zwischen Automatisierung und persönlichem Kontakt wichtig. Immerhin soll der Mensch im Mittelpunkt stehen.
Eine Automatisierung ist immer dann sinnvoll, wenn sich Prozesse verschnellern, Aufgaben verknüpfen lassen und Mitarbeiter und Kunden entlastet werden.
Man sollte jedoch nicht so weit gehen, alles digitalisieren zu wollen. Auch automatisierte Prozesse können menschlich bleiben und immer flexibel angepasst werden.
Am Ende ist die gewonnene Zeit dafür da, den direkten Kontakt zu Kunden und Kandidaten zu vertiefen. Individuell auf die Vorstellungen des Einzelnen einzugehen und sich Zeit für die wichtigen Aspekte seiner Arbeit zu nehmen: Die erfolgreiche Vermittlung von Fachkräften mit Unternehmen.
Denn auch mit aller Automatisierung sollte Recruiting ein menschlicher Prozess bleiben.