Hier ein Urlaubsbild auf Instagram geteilt, da ein Kommentar gelassen, schnell eine WhatsApp-Nachricht verschickt und auf Twitter geliked was die Welt bewegt. Unser Privatleben spielt sich immer mehr auf den Sozialen Netzwerken ab. Unser Berufsleben dagegen lassen wir gern außen vor. Zwei Plattformen streben in der DACH-Region seit einigen Jahren danach, das zu ändern. Inzwischen sind Xing und LinkedIn die Plattformen, wenn es ums Business-Networking geht. So ähnlich sich die beiden Konzepte auf den ersten Blick sein mögen, so unterscheiden sie sich maßgeblich. Eines ist klar, auch unser Berufsalltag wird zunehmend online stattfinden.
Wie suchst du nach einem Job?
Vielleicht hast du eine der beiden Plattformen schon einmal für die Jobsuche genutzt, denn dafür sind sowohl Xing als auch LinkedIn prädestiniert. Jede 9. Stelle wird heute über eine Online-Anzeigen vergeben. Selbst wenn du kein ausführlich angelegtes Profil hast, kannst du kostenlos Stellen suchen und dich direkt online bewerben. Ein ausführliches Profil bringt aber einige Vorteile mit sich. Du kannst so von Unternehmen und Recruitern schneller gefunden und eingeschätzt werden. Das eigene Profil ist bei beiden Plattformen wie ein CV aufgebaut. Die einzelnen Erfahrungen, Fähigkeiten und Abschlüsse lassen sich übersichtlich anlegen und bieten jedem in deinem Netzwerk sowie Unternehmen und Recruitern Informationen über deine bisherige und aktuelle Jobsituation.
Die Zahlen sprechen dabei für sich, Xing ist mit einer Nutzerzahl von über 20 Mio. in der DACH-Region eine der meistgenutzten Business-Plattformen. LinkedIn kann vor allem international punkten, mit einer Nutzerzahl von 775 Mio. Menschen weltweit. In einer sich wandelnden Arbeitswelt ändert sich langsam aber sicher auch der Bewerbungsablauf. Weil du als Fachkraft gesucht wirst, sind es zunehmend die Unternehmen, die sich bei dir bewerben müssen und nicht umgekehrt. Ein ansprechendes Profil kann sowohl für den erhofften Karrieresprung, als auch für die Stellenbesetzung förderlich sein.
Doch was bringt eine Business-Netzwerk sonst noch mit sich? Wer einmal über Xing und LinkedIn scrollt, wird überrascht sein, was links und rechts neben der Job- und Kandidatensuche noch alles dazugehört. Um entscheiden zu können welche Plattform besser ist, muss man wissen, was man sucht. Geht es um die Jobsuche, das Social-Recruiting oder willst du mit deinem Auftritt Kunden gewinnen? Je nach dem Ziel kannst Du mit Xing oder LinkedIn unterschiedliche Gruppen erreichen. Diese und die Reichweite der Plattformen bilden den wohl größten Unterschied.
Durch seine internationale Aufstellung bietet LinkedIn eine weitaus größere Reichweite. Posts und Beiträge spielen eine größere Rolle als beim Hamburger Konkurrenten Xing. Du erreichst mit Posts nicht nur Personen im eigenen Netzwerk, sondern durch den guten Algorithmus auch Menschen auf der ganzen Welt. Kein Wunder also, dass hier einige CEOs zu Business-Influencern werden können. Somit ist LinkedIn besonders für die Kundengewinnung und Kandidatensuche interessanter als Xing. Für Unternehmen und Gründer bietet LinkedIn weitaus größere Optionen. Es ist eine große Chance für viele Businessmodelle auch außerhalb der eigenen “Bubble” Aufmerksamkeit zu erlangen und sichtbar zu werden.
Bei Xing dagegen steht dein Profil im Mittelpunkt und weniger die Social-Media Pinnwand. Dafür bietet das Unternehmen mehr deutschsprachige Gruppen an, die besonders für Unternehmen aus der DACH-Region interessant sind. Wer spezifisch nach Kandidaten und Kunden aus dem deutschsprachigen Raum sucht, ist bei dem Hamburger Unternehmen also eher an der richtigen Adresse.
Auch preislich unterscheiden sich beide Plattformen. Zwar ist die Basis-Mitgliedschaft für Xing und LinkedIn kostenlos, wer aber sein Profil hervorheben möchte oder einsehen will, welche Mitglieder das eigene Profil besucht haben, kann ab 4 € im Monat zum Premium-Mitglied bei Xing werden. Mehr als doppelt so teuer mit 8,25 € für eine Premium-Mitgliedschaft bietet LinkedIn aber neben den Profilansichten und der eigenen Sichtbarkeit, Zugang zu allen LinkedIn-Learning-Kursen. Das Preis-Modell bei LinkedIn bietet darüber hinaus noch detaillierte Anpassungen, je nach Ziel des Users. So kannst du zwischen Career, Business, Sales und Recruiter- Mitgliedschaften wählen. Entsprechend erhöht sich die Reichweite bei potenziellen Kandidaten oder Unternehmen.
Welches Netzwerk am Ende das bessere für dich ist, lässt sich an den eigenen Zielen feststellen. Denn der wesentliche Unterschied ist die jeweilige Standortgebundenheit. Möchtest du Kandidaten oder selbst einen Job in der DACH-Region finden, ist Xing das Mittel zum Erfolg. Suchst du daneben nach mehr Reichweite und Kontakten auch im internationalen Raum, beispielsweise als Unternehmer und Gründer bietet LinkedIn die passenden Abo-Modelle.
Egal für welche Plattform du dich entscheidest, es ist die richtige Entscheidung. Denn eine wichtige Gemeinsamkeit beider Netzwerke: die Mitgliederzahlen steigen konstant an und werden in der Zukunft der Arbeitswelt ein größere Rolle spielen als wir jetzt vermuten.